Gesundheit bzw. Erkrankungen
Der Australian Shepherd ist eine relativ gesunde Hunderasse, es gibt keine Erkrankung, von der diese Rasse besonders betroffen wäre. Trotzdem sollte frühzeitig ein Augenmerk auf mögliche Erkrankungen gelegt werden.
Knochenapparat
Im Bezug auf den Knochenapparat ist eine Untersuchung auf Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED) sehr empfehlenswert. Auch wenn damit verbundene Probleme bei den Aussies nur selten auftreten, ist es auch für den Besitzer gut zu wissen, ob er seinen Hund voll belasten kann (Sport, Fahrrad fahren) oder damit lieber etwas kürzer treten sollte. Die Untersuchung ist ab dem 15. Lebensmonat möglich. Es macht Sinn, bis zum Vorliegen des Ergebnisses mit dem „großen Sport“ zu warten, um gesundheitlich für die Zukunft auf der sicheren Seite zu sein.
Es gibt eine Reihe von erblichen Augenerkrankungen.
Die gerade bei Aussies oft üblichen zwei unterschiedlichen Augenfarben sind keine Krankheit, sondern ein besonderes Merkmal der Rasse. Sie kommen vor allem bei blue-merle- oder red-merle-farbigen Hunden vor.
Die häufigste Erkrankung ist die Katarakt (Trübung der Linse). Es gibt dafür einen Gentest, der deckt aber nicht alle denkbaren Formen ab.
Das Iriskolobom ist die zweithäufigste Augenkrankheit bei Aussies. Es ist eine angeborene Fehlentwicklung der Iris. Iriskolobome können bereits bei der Welpen-Augenuntersuchung in der 7. Lebenswoche festgestellt werden.
Die Collie-Eye-Anomalie (CEA) ist ein Oberbegriff von angeborenen Entwicklungsstörungen des Augenhintergrundes. Der optimale Untersuchungszeitpunkt ist im Welpenalter, da der Augenarzt bis zur 7. Lebenswoche noch auf den Augenhintergrund schauen kann. Für die CEA gibt es auch einen genetischen Test.
Die Progressive Retina-Atrophie (PRA) ist eine Gruppe von erblich bedingten Netzhauterkrankungen. Hierfür gibt es ebenfalls einen genetischen Test.
Ein verantwortungsvoller Züchter wird daher die entsprechenden Augenuntersuchungen des Welpen vor deren Abgabe durchführen und dokumentieren lassen. Im unserem Verein ist dies selbstverständlich.
Epilepsie
Auch beim Australien-Shepherd sind Fälle von Epilepsie bekannt. Es gibt dafür leider keinen Test zur Früherkennung, auch die Vererbung ist unbekannt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Epilepsie nur per Ausschluß-Diagnostik festgestellt werden kann. Die erbliche Epilepsie tritt meist im Alter von 1,5 – 3 Jahren auf. Die Hunde kann man dann meist durch entsprechende Medikamente stabil einstellen.
MDR Defekt
Bei den Hütehunden (Bordercollie, Collie, Aussie) kann es zu einem Defekt im MDR-Gen kommen. Dieser Gen-Defekt führt zu einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmter Wirkstoffe, wie z. B. dem Ivomectin. Mittels Blutuntersuchung lässt sich der MDR-Status bestimmen, dies sollte unbedingt erfolgen. Hat man einen davon betroffenen Hund, sollte der Tierarzt informiert werden, damit er bei eventueller Behandlung (z. B. Narkosemittel, Parasiten-Profilaxe) keine Risikomedikamente verwendet.